thomas wagner: git, sensor, elektronik, voc thomas trenkel: bass, joystick milka: drums
Wir schreiben das Jahr 2001. Während sich die Menschen über Jahrtausende gegenseitig die Köpfe einschlugen, hat die Elektronik alle Register gezogen, sich verselbstständigt & beherrscht längst den gesamten Planeten. Wer der Elektronik nicht bedingungslos gehorcht, wird von ihr fertig gemacht. Autos, Telefonanlagen, Fahrstühle, Herzschrittmacher: Wohin man kommt, die Elektronik ist schon da & macht schnell klar, wer der Chef am Set ist!
"Was tun?", dachten sich da drei Musiker - Thomas, Thomas & Milka - & traten die Flucht nach vorne an. Sie ließen sich von einem SkyBorg ein elektronisches Musikinstrument bauen, was es vorher nicht gab & zu dem keine Blaupausen existierten. Getauft wurde die, optisch an eine Plexiglaskugel erinnernde, Musikmaschine auf den Namen "Sensor", was neben dem Bandnamen eine Art Messfühler ist, mit dem die drei via Elektronik, den zuvor auch analog erzeugten Sound, so verändern können, dass der Synthesizer immer weiß, in welchem Gemütszustand die Protagonisten sich gerade befinden & ob es ratsam ist die Jungs zu reizen.
Neben diesen Machtspielen kommen noch Gitarren, Drums & jede Menge Humor in Form von Sprache zum Einsatz. SENSOR mischen Rave, Punk & Pop zu einem anarchischem Sounderlebnis, dass live dazu führt, dass sich das Publikum bewegen muss!
Erfahrung hat das Trio über Jahre natürlich in auch in anderen Bands sammeln lassen, als da wären z.B.: Herr Blum, Elektropost oder Toulouse.Wer einen Sensor-Gig überlebt, nicht aber verstanden hat, schließt sich im Anschluss gerne den Amish-People an. Die kennen weder Strom, noch Navi, finden daher nicht die Gigs, die die Band gerne in schummerigen Clubs gibt & können die CDs zu Hause auf den Holzgrammophonen auch nicht abspielen.
Ist diese Abschottung von Sensormusik nicht im Grunde der Entschluss, der Elektronik im Jahre 2006 kampflos das Feld zu überlassen? & sollte man das Trio nicht im Gegenteil durch Plattenkäufe unterstützen, damit die Band z.B. die nächste CeBit verhindern kann?
thomas wagner
bespielt seit 1987 mit diversen Bands und Projekten die verschiedensten Clubs und Konzerthallen Europas. Ausgangspunkt seines musikalischen Schaffens waren Tonbandcollagen aus Gitarrensounds, Schallplattenexperimenten, Radiogeräuschen, dem schrulligen Sound einer alten Beatbox, metallischen Geräuschen und seinen extrem expressiv intonierten deutschen Texten. HERR BLUM, eine multimediale Verbindung von krachig-experimentellen Songs und der Livemalerei von (Vater) Jürgen Wagner war das Projekt mit dem er erstmals mit eigenen Kompositionen in die Öffentlichkeit trat.
Heute beschäftigt sich Thomas Wagner bei SENSOR gemeinsam mit Thomas Trenkel (b) und milka (dr) mit der Suche nach dem ultimativen Song. Hier zeigt sich Thomas Wagner neben seiner Fuktion als Gitarrist und Elektroniker auch als Erzähler, der mit seinen Sprachspielen und seinem leicht zum Zynismus tendierenden Humor gesellschaftliche und soziale Phänomene trocken auf den Punkt bringt.
Musikalisch reicht das Spektrum von Elektronika bis Pop mit dem klassichen Prinzip einer Rockband. Allerdigs ist diese Band etwas mehr als sonst üblich "elektronifiziert". Es kommen Gitarrensynthesizer, ein Ringmodulator, mittels dessen eine Akkustikgitarre mit einem Rhythmuscomputer zu tonal-akkustischen Beats verschmelzen und selbst entworfene Midicontroller zum Einsatz.
Das Projekt RAUSCHEN, gemeinsam mit dem Elektroniker AMPER, verfolgt mit ähnlichem Instrumentarium einen improvisativen Ansatz. Auf meist instrumentaler Ebene werden hier Loops zu Groove- und Klangcollagen spontan-arrangiert und mit Live-Videocuts kombiniert. Die von AMPER gebauten Midicontroller ermöglichen es, mit Hilfe von verschiedenen Industriesensoren, durch Handbewegungen im Raum Klangerzeuger anzusteuern. Ähnlich wie bei einem Theremin können hier Töne "in der Luft" erzeugt, dann geloopt und zu Sequenzen arrangiert werden.
1987-98 HERR BLUM
Thomas Wagner, Elektronik, Gitarre, Gesang
Jürgen Wagner, Aktionsmalerei
Yref, Gitarre
Tobias Körting, dr
Veröffentlichungen: CD "Unschuldsengel" und "Schock" bei Plattenmeister
Audiokassetten im Eigenvertrieb: "HERR BLUM I", "HERR BLUM II", "HERR BLUM kommt daher", diverse Videos1989-91 TOMTERROR & DAS BEIL, mit Jörg Beilfuß, dr (u.a. Expander des Fortschritts) 1992-93 KRISIS, mit Peter Hollinger, dr (u.a. Slawterhaus) 1998-99 HEXER, mit Yref (git), Bru (Elektronik), Robert Junge (Groovebox), Patrik Leuschner (dr) 2000-2003 TRIBAL NOTES, u.a. mit Gorby (voc) seit 2001 SENSOR seit 2003 RAUSCHEN mit Per Salzwedel (Elektronik) und Bianka Göbel (VJ)
SENSORperformance malerei
machte 1994 nach sechs Jahren zermürbenden Blockflötenspiel seine erste Berührung mit einer elektrischen Gitarre. Ein Jahr später folgte der erste eigene Verzerrer und Auftritte mit dem Bruder Till am Schlagzeug. Da den von ihm mitbegründeten STERLING VINEYARDS ein Bassist fehlte, kam es dazu, dass Thomas die Gitarre gegen einen Bass tauschte. Ab 1999 malträtierte er diesen und alles, was einen Ton erzeugt zusätzlich in dem experimentellen Musikprojekt ELEKTROPOST zusammen mit Vineyards-Schlagzeuger Jan. Bald nach seinem Zusammentreffen mit Thomas Wagner 2001 stieg er in dessen Band SENSOR ein, die wenig später durch Bruder Till am Schlagzeug vervollständigt wurde.
1996-2000 STERLING VINEYARD, mit Jan (dr), Frank (git), Thomas (bass/voc) 1999-2001 ELEKTROPOST, mit Jan (dr) seit 2001 SENSOR
realisierte mit zarten 19 Jahren (1990) seinen Kleinkindtraum vom eigenen Schlagzeug. Nach zwei Wochen Probesitzen zog es ihn mit seinen Kumpels alias ´30*T*GROOVE´ auf die Bühnen seiner Niederrheinischen Herrkunft. Nach drei Jahren hartem und treibendem Spiel tauschte er die Stöcke erstmalig gegen Besen und begleitete seine Arbeitskollegen mit ´KLAUS TALER´ auf anspruchsvollen Singer-Songwriter-Wegen. Aus einem musikalischen Geburtstagsgeschenk gründeten sich die `HACKEPETERS´. Eine Boy-Group-Metal-Formation, die sich auf die Entartung von bestehendem Songmaterial spezialisierte. Mit seinem Umzug nach Berlin 2003 begann sein Wirkungskreis bei ´TOULOUSE´, wo er minimalistisch arrangierte Popharmonien überwiegend mittels Besen und Rods in Szene setzt. Seinen Arbeitsplatz bei ´SENSOR´ bekleidet Milka fast schon zufällig, jedoch deutlich seit Oktober 2004.
1990-93 30*T*GROOVE, mit Higgens (vox/scratch), Jörgi (bass), Milka (dr) 1995-97 KLAUS TALER, mit Roland Großner (vox), Thomas Schneider (git), Herbert Hähnel (bass), Milka (dr) 2000-03 HACKEPETERS, mit Fred Leven (vox), Carsten Neiffer (git), Markus Erren (bass), Milka (dr) 2003-06 TOULOUSE, mit Sascha Niemann (vox/git), Chris Lippert (git/piano), Marie Hermann (bass), Milka (dr/perc) seit 2004 SENSOR